Portfoliotheorie: Portfoliotheorie und Risikostreuung

Portfoliotheorie: Risikostreuung und Korrelation

markowitz_01Markowitz war es der in seiner Portfoliotheorie erstmals die Aspekte der Bildung von Portfolios aus nicht vollkommen unabhängigen Risiken systematisch untersuchte und enträtselte. Er zeigte, dass effiziente Risikosenkung nur dann möglich ist, wenn das Ausmaß der Abhängigkeit (Korrelation) der einzelnen Anlagen bei der Zusammenstellung des Portfolios berücksichtigt wird. Risikosenkung durch Risikostreuung ist eine wesentliche Erkenntnis der Portfoliotheorie .

Die Portfoliotheorie erkannte, dass das Risiko eines Depots nicht gleich dem durchschnittlichen Risiko der im Depot enthaltenen Wertpapiere ist, da die Einzelrisiken sich zum Teil gegenseitig kompensieren. Gemäß den Grundsätzen der Asset Allocation, besteht die Grundlage des Risikomanagements in der Auswahl von verschiedenen Anlageformen. Die Portfoliotheorie stellte heraus, dass eine Risikosenkung durch Risikostreuung nur erreicht werden kann, wenn sich diese Anlageformen möglichst unabhängig voneinander entwickeln.

 

 

Portfoliotheorie und Korrelation

Portfoliotheorie: Korrelation
Das statistische Maß für die gegenseitige Abhängigkeit ist die Korrelation. Diese spielt eine wesentliche Rolle in der Portfoliotheorie. Ihr Ausmaß wird durch den Korrelationskoeffizienten gemessen. Der Korrelationskoeffizient kann Werte zwischen -1 und 1 annehmen
1. Es ist nicht effizient im Sinne der Risikostreuung, wenn ein Portfolio zwar aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt ist, diese sich aber alle gleich verhalten. Z.B. Situation X tritt ein und alle Depotwerte steigen oder alle Depotwerte fallen.

Korrelation = +1

2. Des weiteren ist es ineffizient im Sinne der Risikostreuuung, wenn ein Portfolio aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt ist, diese sich dann aber gegenläufig entwickeln. Z.B. Situation X tritt ein und die Hälfte der Depotwerte steigt, die andere Hälfte fällt.

Korrelation = -1

3. Risikomanagement bedeutet Reduzierung von Wertschwankungen durch Risikostreuung. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die verschiedenen Anlageformen sich weder gegenläufig noch entgegengesetzt entwickeln, sondern voneinander unabhängige Entwicklungen realisieren.

Korrelation = 0
Wie bereits angesprochen zeigte Markowitz in seiner Portfoliotheorie, dass die Korrelation zwischen zwei Anlagen die mögliche Risikoreduktion durch gezielte Diversifikation bestimmt: Je niedriger die Korrelation zwischen den zur Verfügung stehenden Anlagen ist, desto mehr Risiko kann durch die Portfoliobildung eliminiert werden.

 

 

Portfoliotheorie: Risikostreuung Ihres Depots

portfoliotheorie_1Nehmen wir an, Sie scheuen das Risiko und sind zu 100% in eine konservative Chemie-Aktie A investiert. Sie fühlen sich damit gut beraten, stellt Chemie doch eine der risikoärmsten Branchen dar.
Depotanalyse, Depot-Optimierung, Depotcheck Oder sollten Sie in die risikoreichere Technologie-Aktie B investieren?

Auf den ersten Blick neigt man dazu, Ihnen davon abzuraten, da die Technologie-Branche eine der riskanteren Branchen darstellt.portfoliotheorie_2

Analysieren wir die Situation aus Sicht der Portfoliotheorie von Dr. Harry M. Markowitz: Ein Depot P, das aus den beiden Anlageprodukten Aktie A und Aktie B besteht, fasst die unterschiedlichen Risiken und Renditeerwartungen zusammen.

Das Depot P lässt sich, wie oben die einzelnen Anlageprodukte, in Hinblick auf Risiko und Performance analysieren.

Das nachfolgende Risiko – Performance – Diagramm zeigt, dass die Aktie B exzellent für unseren vorsichtigen Anleger geeignet ist. Zwar ist Aktie A isoliert betrachtet risikoärmer als Aktie B, jedoch zeigt die Analyse, dass das Depot P, bestehend aus 77% Aktien A und 23% Aktien B, noch einmal deutlich weniger Risiko aufweist als ein reines Depot bestehend aus Aktie A. Damit sind wir bei der zentralen Entdeckung der Portfoliotheorie: Ein risikoarmes Depot kann durch die Hinzunahme eines geeigneten risikoreichen Wertpapiers noch risikoärmer werden!

 

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Im Risiko / Performance – Diagramm wird deutlich, dass das Depot P bestehend aus 77% Aktie A und 23 % Aktie B geringeren Schwankungen unterliegt, als die Einzelanlagen A und B.

In unserem konkreten Beispiel liegt das daran, dass der Kurs des Technologiewertes B anders auf fundamentale äußere Einflüsse (z. B. Öl- und Silberpreis, Zins) reagiert als der Kurs des Chemiewertes A. Deshalb erlaubt die passende Mischung der beiden Werte und die damit verbundene Risikostreuung einen Ausgleich und eine Glättung der Kursschwankungen. Der gezielte Ausgleich von Risiken auf diesem Weg wird durch die Diversifikation im Portfolio erreicht. Die Anwendung der Portfoliotheorie hat also das Gesamtrisiko des Depots gesenkt.
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Die schwarze Linie beschreibt alle möglichen Depots bestehend aus den Werten A und B. Das Depot P ist von allen möglichen Depots das risikoärmste.

Portfoliotheorie: Lesen Sie hier weiter: Was beispielhaft anhand der zwei Aktien A und B erläutert wurde, spielt sich in der…