Diversifikation: Portfoliotheorie und Diversifikation

Portfoliotheorie und die Diversifikation

markowitz_01Die Diversifikation eines Depots wurde anhand der zwei Aktien A und B erläutert, in der Realität spielt sich die Diversifikation mit mehreren Anlageprodukten ab. Je nach prozentualem Anteil der einzelnen Wertpapiere sind theoretisch nahezu unendlich viele verschiedene Depots denkbar. Risiko und Performance des gesamten Depots ändern sich je nach Gewichtung der Wertpapiere im Depot. Die optimale Diversifikation richtet sich nach der Risikoeinstellung.

Die Menge aller durch Diversifikation möglichen Portfolios wird im Risiko / Performance – Diagramm von einer oberen Grenze eingeschlossen. Diese obere Grenze nennt man Effizienzkurve oder „efficient frontier curve“ (effizienter Rand). Die durch Diversifikation erreichten Portfolios werden durch Punkte dargestellt. Punkte oberhalb der grünen Linie sind nicht realisierbar, Punkte unterhalb dieser Linie sind ineffizient.

Die optimale Diversifikation ist anhand der roten Linie leicht erkennbar: Eine Bewegung von rechts nach links auf dieser Kurve führt zu einer Erhöhung der Renditeerwartung bei gleichzeitiger Senkung des Risikos. Ab einem bestimmten Punkt ist die Umschichtung des Depots in Hinblick auf eine erhöhte Rendite durch modifizierung der ursprünglichen Diversifikation nur noch unter Inkaufnahme eines gleichzeitig steigenden Risikos möglich.

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Diversifikation: Effizientes Depot
Ein Depot, das durch Diversifikation auf der Effizienzgrenze liegt, nennt man effizient. Effiziente Depots haben bei einem bestimmten Risiko die höchste Performanceerwartung, das heißt, es existiert kein anderes Portfolio, das bei mindestens gleichem Ertrag ein geringeres Risiko aufweist, oder umgekehrt, es existiert kein Portfolio, das bei gleichem Risiko einen höheren Ertrag bietet.

Vernünftigerweise wird ein Investor im Rahmen der Diversifikation nur effiziente Portfolios auswählen. Ziel jedes Investors sollte deshalb sein, sein Depot so zusammenzustellen, dass es effizient ist und somit auf oder möglichst nahe der Effizienzgrenze liegt.

Für die optimale Diversifikation errechnet die Portfolio-Optimierung, wie verschiedene Anlageprodukte mit unterschiedlichen Risiken so miteinander zu kombinieren sind, dass das Depot insgesamt bei möglichst geringem Risiko eine möglichst hohe Rendite erzielt!

 

 

Diversifikation: Zusammenfassung

Bedeutung der Diversifikation

Die Diversifikation, also die Streuung des Vermögens auf verschiedene Anlagen – führt zur Senkung des Gesamtrisikos. Das Risiko eines Portfolios von Anlagen ist maximal genauso hoch wie das entsprechend gewichtete durchschnittliche Risiko der einzelnen Portfoliobestandteile. In fast jedem Falle ist es geringer. Die Investition in einzelne Anlageobjekte ist für den risikoscheuen Anleger daher praktisch immer unsinnig.

Das Ausmaß der möglichen Risikoreduzierung wird durch die Korrelation der einzelnen Anlagen bestimmt. Nur bei vollkommen gleichläufigen Anlagen (Korrelation =1) kann das Risiko nicht durch Portfoliobildung gesenkt werden. Je geringer die Korrelation von Anlagen ist, desto mehr Risiko kann durch Bildung eines geeigneten Portfolios beseitigt werden, desto besser gelingt die Diversifikation.

Diversifikation: Erst die Dosis macht das Gift

Anlagen, die für sich alleine betrachtet hochriskant sind, können im Rahmen eines Portfolios dessen Risiko senken. Voraussetzung dafür ist eine ausreichend niedrige Korrelation mit den übrigen Portfoliobestandteilen.

Gezielte Diversifikation

Die gezielte Diversifikation zwischen verschiedenen Anlageformen und -märkten bietet ein enormes Potential zur Risikosenkung. Dadurch ist es möglich, hohe und gleichzeitig vergleichsweise stabile Erträge zu erwirtschaften.

Portfoliotheorie und Diversifikation: Lesen Sie weiter: Die Grenzen der modernen Portfoliotheorie